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Wärmebildvorsatzgeräte, einschießen oder einfach „Plug and Play“?

Viele Jäger stellen mir die Frage: Muss ich ein Wärmebildgerätoder Wärmebildvorsatzgerät vor Gebrauch einschießen und wenn ja, wie?

In diversen Foren und Webseiten liest man hierzu unterschiedliche Aussagen. Teilweise werben auch Hersteller damit, dass Ihre Geräte nicht justiert oder eingeschossen werden müssen.

Fakt ist: Ein Wärmebild ist kein echtes Bild, sondern man schaut nur auf einen Bildschirm, der das Bild wiedergibt. Das Einschießen oder zumindest ein Kontrollschuss ist unbedingt notwendig.

Beim Nachtsichtvorsatzgerät ist es anders, alle Details dazu erklären wir weiter unten:
Fabian Prüller

Ihr Fabian Prüller

Vorsatzgeräte einschießen, wie sollte man vorgehen?

Zunächst brauchen Sie dazu ein paar Zutaten.

  1. Ausreichende Munition
  2. Eine Wärmequelle ist notwendig, perfekt ist ein Wärmepflaster
  3. Eine Zielscheibe oder ein geeigneter Karton.
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Erst mal ohne Wärmebildgerät schießen

Hier gleich ein Praxistipp vom Jagdfux: Sie sollten Ihre Waffe zunächst ohne das Wärmebildgerät testen, und zwar möglichst in der gewünschten Entfernung, die Sie später auch anstreben. Dieser erste Probeschuss verschafft Ihnen die Sicherheit, dass Ihre Waffe auch ohne Wärmebildgerät perfekt funktioniert.

Der Adapter muss perfekt passen.

Vor dem Probeschuss mit Wärmebild achten Sie darauf, dass der Adapter genau auf die Optik passt und der AKKU des Wärmebildgerätes vollgeladen ist. Dann kann es endlich losgehen, machen Sie mindestens einen Probeschuss.

Die Wärmequelle

Am Tag sehen Sie durch das „normale“ Zielfernrohr Markierungen oder Zahlen. Nachts ist alles anders,
Wärmebildgeräte benötigen eine Wärmequelle, um etwas anzuzeigen. Bei einem Probeschuss stellen Sie diese Wärmequelle mit einem Wärmepflaster her, alternativ reicht auch ein Kaugummi. Diese Wärmequelle fixieren Sie auf eine Zielscheibe oder einen Karton.

Wie das in der Nacht aussieht, sehen Sie auf dem Bild. Das Wärmepflaster ist weiß leuchtend, auch der Einschuss ist hervorragend zu erkennen.

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Perfekte Wärmequelle für den Probeschuß.

Die Einstellung der Trefferlage, unbedingt nur am Wärmebildvorsatzgerät ändern.

Nur wenn der Probeschuss nicht erfolgreich war, müssen Sie justieren, also die Trefferlage verstellen. Wichtig, diese Änderung wird immer am Wärmebildgerät und nie an der Waffe gemacht,sonst würde diese ja ohne Gerät bei der Tagjagd nicht mehr korrekt treffen.

Zur Einstellung finden Sie je nach Gerät im Untermenü ein Verstellmenü für die optische Achse. In diesem Fall,wie auf unserem Bild erkennbar, liegt der Schuss rechts, also müsste man hier im Untermenü die Achse nach Links verschieben. Die Verschiebung der Achse variiert von Gerät zu Gerät. Es ist auch möglich, dass Sie bei anderen Geräten in die entgegengesetzte Richtung die Achse verstellen müssen, lesen Sie hierzu genau vor dem ersten Schuss die Gebrauchsanleitung.

Einstellung speichern

Danach ist die Einstellung zu speichern. Ich würde hier aus der Praxis folgenden Ablauf empfehlen.

  1. Das Gerät demontieren,
  2. Gerät ausschalten,
  3. dann erneut montieren,
  4. einschalten
  5. einen Probeschuss machen.
waffe-waermebild-justieren

Foto: Fabian Prüller justiert ein Wärmebildvorsatzgerät

Passt der Probeschuss mit unserer letzten Einstellung überein, können wir sicher sein, dass die Trefferlage Korrektur erfolgreich war. Die Einstellungen sind korrekt gespeichert und wir können mit bestem Gewissen mit der Technik jagen.

Mein Fazit: Viele Hersteller werben damit, dass Ihr Vorsatzgerät nicht eingeschossen werden muss. Die Praxis zeigt hier leider oftmals etwas Gegenteiliges. Ich würde grundsätzlich empfehlen, mit jedem neuen Gerät einen Probeschuss abzugeben, denn jeder ist für seinen Schuss selbst verantwortlich.

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Ein Video erklärt, worauf beim Einschießen oder Justieren zu achten ist.

Ein wichtiger Punkt bei der Verwendung von Nachtsicht- und Wärmebildtechnik ist die jeweilige Gesetzeslage, diese muss unbedingt beachtet werden!

Gibt es auch Nachtsicht-Vorsatzgeräte, die ohne Einschießen nutzbar sind?

Anders als Wärmebildgeräte haben Nachtsichtvorsatzgeräte oder Restlichtverstärker kein künstliches, sondern ein natürliches Bild. Man schaut nicht auf einen Bildschirm, sondern sieht alles 1:1.
Wurde das Nachtsichtvorsatzgerät vorab beim Händler des Vertrauens sauber kollimiert, kann es ohne Einschießen verwendet werden.

Wir bieten diesen Service an und haben dafür eine eigene
Kollimator-Vorrichtung

Wer das natürlich selbst überprüfen will, kommt um einen Probeschuss nicht herum.

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